Die Invasion auf Debola aus der Sicht von Hannes

Die Invasion auf Debola


Einführung

Karge Steppe um gibt den größten und wichtigsten Promethium Aussenposten Crown 4. Lange wird das wertvolle Gut hier auf dem Planeten Debola schon gefördert. Für Ordnung und Sicherheit sorgt hier das Astra Militarum. Unter den Arbeitern gibt es zwei rivalisierende Gangs, die Irish Goliaths und die Palaniten-Vollstrecker. Weit ab der Hauptstadt regieren sie hier im Untergrund ihre Viertel versteckt vor der Imperialen Regierung. Am Rand von Crown 4 steht seid einiger Zeit ein einzelner kleiner Container, umgebaut zu einem kleinen Laden namens Guns and More. Dieser wird von Hannes geführt. Er ist ein alter Veteran des Astra Militarum. Wie der Name schon sagt gibt es alles von Waffen bis zur Munition. Was Hannes nicht hat kann er besorgen. Die Geschichte wird aus seiner Sicht geschrieben.


Kapitel 1 Die Evakuierung von Crown 4

Dunkel ist es draußen. Die Sonne müsste bald aufgehen. Langsam öffne ich meine Augen. Ich höre schon die Promethiumförderpumpen laufen. Sie fördern hier Tag und Nacht Promethium. Ständig wird Nachschub gebraucht für die große Kriegsmaschinerie. Ich setzte mich auf, das Feldbett wackelt hin und her. Es ist schon alt. Das habe ich noch aus den Zeiten als ich dem Astra Militarum gedient habe. In meinem Container ist es dunkel. Meine letzte Kerze ist gestern Abend erloschen. Aber es ist nicht leicht hier am Außenposten welche zu bekommen, also muss ich wohl doch aufstehen um meinen Container zu starten. Langsam taste ich mich im stockdunkeln zum anderen Ende vor. Patronen klimpern auf dem Boden. Man könnte hier mal wieder aufräumen. Mit meiner rechten Hand ertaste ich das Bedienfeld und drücke die Kombination 5894 ein. Der Generator springt an, die Lampe an der Decke flackert auf und mit einem lauten Zischen öffnet sich die Luke. Endlich kann man hier was sehen. Ich ziehe die Kiste unter dem Feldbett hervor in der all meine persönlichen Sachen drin sind, öffne sie und hole einen kleinen Kocher, eine Kanne und meine Blechtasse heraus. Im Kanister daneben ist noch Wasser. Erstmal einen Kaffee aufsetzen damit mir wieder warm wird. Die Nächte sind kalt hier auf dem Quadranten. Nichts als Ödland hier. Aber dennoch ein sehr rentabler Ort. Der Außenposten wird vom Astra Militarum verteidigt, sie sorgen auch für Ruhe und Ordnung unter den Arbeitern. Aber dennoch weiß ich das es auch Gangs hier gibt.
Und die brauchen Waffen und Munition, genauso kommen die Soldaten und kaufen bei mir ein. Die Nachlieferungen aus der Hauptstadt kommen nicht so regelmäßig wie die Soldaten es gerne hätten. Seid fünf Monaten bin ich jetzt hier. Immer wieder gab es kleine Ausschreitungen zwischen Arbeitern, Gangmitgliedern und der Armee. Das Geschäft lohnt sich. Selten kommt es sogar vor das aus der Steppe kleinere Angriffe gestartet werden, welche aber schnell im Keim erstickt werden. Die Soldaten haben Radar und sehen jede Bewegung. Was denken sich die Leute wenn sie hier angreifen? Sie spazieren hier rein und übernehmen den Laden mit so einer geringen Anzahl an Angreifern? Lächerlich.
Ich trinke meinen inzwischen fertigen Kaffee und baue während dessen mein Feldbett auseinander und packe alles in die Kiste.
Langsam geht auch die Sonne auf. Ich schalte mein Vox Empfänger ein. Es ist nie verkehrt zu wissen was hier los ist. Er ist eines der wenigen militärischen Sachen die ich nicht verkaufen würde. Er dient meiner Sicherheit. Genauso wie die Laserkanone am Eingang.
Wie gewohnt ist es ruhig im Vox. Gibt wohl keine Vorkommnisse.
So langsam muss ich mich aber beeilen. Die Sonne ist aufgegangen und meine Rollläden sind noch unten. So kann ich nichts verkaufen.
Ich drücke die Kombination 5893 in das Bedienfeld und die Läden öffnen sich langsam. Gemütlich lege ich die Ware auf den Tresen. Jetzt kann der Tag beginnen.
Da ich noch keinen Kunden erblicken kann mache ich mich an die Reparatur meiner Laserkanone. Sie hat beim letzten Test ein bisschen gezickt aber sie ist halt nicht mehr die jüngste. Auch sie ist ein Überbleibsel aus meiner Zeit als Soldat. Viele unzählige Tyraniden haben damals im großen Verteidigungskampf von Valyrian durch Emma ihren Tod gefunden. Das war sogar noch vor meiner Zeit als Commander auf dem Leman Russ. Ich denke gerne an die Zeit zurück. Das war bevor die Korruption Einzug hielt und man mit viel Geld sich die Macht innerhalb des Astra Militarum erkaufen konnte. Da bin ich ausgestiegen. Lord Castelan Creed hatte sich seinen Posten erkauft und führte die Soldaten in eine Schlacht die keiner wollte außer er. Nichtmal der Imperator wusste davon. Viele sind gestorben, Freunde, Brüder und Kameraden. Das war mein Ende. Lange zog ich durchs nichts, wusste nicht wohin mit mir bis ich meinen heute geliebten Container fand. Durch die vielen Beziehungen von damals bekomme ich auch heute noch Nachschub an Waffen und Munition. Auch wenn die Waffen teilweise gebraucht sind, reinige und teste ich jede einzelne. Sie sind wie neu.
Es ist ungewohnt still im Vox Caster. Aus der Ferne höre ich das Gebrüll vom Morgenapell. Jetzt müssen alle antreten und der Kommissar überprüft jeden einzelnen aufs genauste. Sitzt die Uniform, sind die Stiefel geputzt und ist die Waffe gereinigt. Ich kenne das alles.
Ich muss die Reparatur unterbrechen. Gregor McHammer, der Gang Leader der Irish Goliath kommt zum Kaffee und zum kauf von Munition vorbei. "Moin Gregor. Was darf es heute sein? Kaffee und Schrotmunition wie immer?" "Heute nur Kaffee, Hannes" antwortet er. "Wir machen uns aus dem Staub. Das ganze Lager wird evakuiert." "Wie es wird evakuiert?" Frage ich erstaunt und geschockt. "Ich habe keine Nachricht erhalten und auch das Vox ist still. Was ist passiert?" "Irgendetwas großes wurde auf dem Radar gesehen. Nicht so wie üblich in weiter Ferne. Es kommt seid Tagen auf uns zu. Die Soldaten haben heute morgen die Evakuierung ausgesprochen. Bald werden die Transporter landen und uns alle abholen. Die Irish Goliath werden sich aber mit unseren Tauroxen Richtung Süden verziehen. Wir setzten uns nicht mit den Palaniten-Vollstreckern in einen Transporter. Da kommt keiner lebend an."
"Was soll ich denn dann machen? Mein Transportschiff was mich und meinen Container holen kann braucht eine Woche von der Hauptstadt hier her."
"Entweder du gehst ohne ihn oder du hoffst und betest das du es überlebst." Klare und einfache Worte dringen von Gregor McHammer in mein Ohr. Tauroxe und ein Rockgrinder halten vor meinem Laden. Sie sehen mitgenommen und geflickt aus. Die komplette Gang steigt aus und schaut sich hektisch um. "Gregor wir müssen los!" Ruft einer in unsere Richtung. Es muss wirklich etwas großes passieren, wenn die komplette Gang hier auftaucht. Das habe ich noch nie erlebt. "Ruhig Blut Krüger. Die Zeit um meinen Kaffee zu trinken und um mich zu verabschieden haben wir noch."
Jetzt erkenne ich ihn als er näher kommt. Es ist Keith McKruger. Die Panik in seinen Augen ist erkennbar.
"Die Palaniten streunen hier schon rum und ich möchte nicht jetzt noch in einen Kampf verwickelt werden. Dann schaffen wir es nicht mehr hier raus." Seine Stimme klingt leicht panisch. Greogor trinkt seinen Kaffee aus.
"Kann ich noch etwas für dich tun mein Freund?" Die Frage stellt er mir? Er hat mich immer als Freund angesehen da ich weder feindlich noch loyal seiner oder der Palaniten Gang gestimmt war.
"Nein Gregor. Ich komme hier schon zurecht. Meinen Container lasse ich nicht alleine. Wir werden das überstehen." Ich zwinkere ihm zu. "Wir werden uns bestimmt wieder sehen wenn das alles, was auch immer das ist, vorbei ist."
Gregor McHammer hebt die Hand zum Gruß, dreht sich um und besteigt den Rockgrinder. Die restliche Irish Goliath Gang steigt in die Tauroxe und mit einem lauten Motorenbrummen verschwinden sie in Richtung Süden in die Steppe. Ich schaue lange hinterher, bis keine Staubwolke mehr zu sehen ist.
Ich greife nach meinem Voxcaster. "Hier Hannes von Guns and More auf Crown 4. Rufe Hauptstadt. Erbitte Abholung schnellstmögliche durch Transporteinheit 428. Richten sich Mauric aus das es sich um eine Standortverlegung handelt."
"Hier Zentrale der Hauptstadt. Transporteinheit 428 wird informiert. Kann dauern da alle Transporteinheiten vom Lord Castellan beordert wurden." Schallt es aus dem Vox.
Na toll. Ich sitze hier fest. Ich verlasse meinen Container und trete nach draußen. Ich sehe Transportschiffe. Sie landen in einiger Entfernung. Dort sind schon alle Arbeiter versammelt. Mittlerweile sind auch die Förderanlagen verstummt. Die machen hier wirklich dicht. Aber warum habe ich nichts von alledem im Voxcaster gehört? Ich beobachte wie alle Anwohner, Arbeiter und Gangmitglieder der Palaniten-Vollstrecker in die Ttansporter steigen und davon fliegen. Da geht sie hin meine zahlende Kundschaft. Jetzt herrscht absolute Stille. Nur der Wind, der den Sand aus der Steppe hier her treibt ist noch zu hören.
Doch es dauert nicht lange bis ich Soldaten sehe. Sie bereiten etwas vor. Es sieht aus als würden sie einen riesigen Landeplatz vorbereiten. Was haben die vor? Wollen sie jetzt auch noch fliehen? Werden jetzt etwa auch noch die größten Panzer der Armee abgeholt?
Im Süden sehe ich am Himmel Transporter. Keine gewöhnlichen von der Armee. Sie haben andere Farben und Formen. Was geschieht hier? Ich werde aber nicht zu den Soldaten gehen und fragen. Sie sehen zu beschäftigt aus als das sie mir meine Fragen beantworten könnten.
Jetzt wo die Transporter näher kommen erkenne ich sie. Es sind Transporter der Stormwolf Klasse. Was machen die Space Wolfes hier an diesem verlassenen Ort? Ist das Promethium vorkommen hier etwa doch größer als ich dachte?
Die Stormwolf Schiffe landen und es steigen massen an Space Wolfes aus. Auch hohe Tiere scheinen dabei zu sein. Man erkennt sie an ihren Fellen und Auszeichnungen.
Doch der Strom an Transportern nimmt nicht ab. Immer mehr Kriegsmaterial wird eingeflogen. Auch Custodes sind gelandet. Die kenne ich nur aus Erzählungen. Wenn die hier sind muss es schon schlimm werden. Doch ich sorge mich nicht. Ich habe so viele Kriege überstanden als Soldat oder Befehlshaber, das es hier nicht so schlimm werden kann. In der Ferne beobachte ich wie wohl auch große Imperial Knights eingeflogen werden. Das wird echt eine große Schlacht. Aber was wird kommen? Wer ist der Gegner? Wogegen wird hier verteidigt? Mortarion und seine Death Guard sind am anderen Ende der Galaxie und wird immer weiter zurück gedrängt wenn man den Gerüchten trauen darf. Die Tyraniden haben den Planeten Richtung Suntjens 1 verlassen. Und Orks? Was wollen die mit Promethium? Gerüchte besagen das Ghazghkull Thraka wohl einige Planeten von hier entfernt erst eine große und verlustreiche Schlacht für beide Seiten geführt haben soll, diese aber verloren hat und sich auf dem Rückzug befindet. Er wurde seit dem nicht mehr gesehen. Die Orks sollen stark geschwächt worden sein. Was also um alles auf der Welt fürchtet das Imperium so sehr das sie all das Kriegsgerät hier auffahren?
Ich betrete wieder meinen Container und gieße mir den letzten rest Kaffee in meine Tasse. Mir bleibt nichts mehr anderes übrig als abzuwarten und es auszusitzen. Emma läuft und wird mir dabei helfen mich gegen alles was kommt zu verteidigen. Und wenn es das letzte ist was ich tue. Ich öffne meine Kiste und hole ein Päckchen heraus. Tütenfutter vom Astra Militarum. Arminka Lesk, eine Soldatin und ein gute Kundin, hat mich immer gut damit versorgt. Es ist nicht das beste Essen hier auf Debola aber auf Crown 4 zählt es schon fast zu den Delikatessen.
Ich öffne die Tüte, schütte alles in einen Topf und beginne es auf dem kleinen Kocher zu erhitzen.
Um mich herum höre ich Soldaten rufen, Befehle werden erteilt und Stellungen ausgehoben. Panzer rollen durch die Gassen und das schwere stapfen der Primaris Rüstungen der Space Wolfes lassen den Boden erschüttern. Eifrig werden wohl noch die Knights repariert. Wer weiß aus welcher Schlacht sie die geholt haben.
Ich rühre mein Essen um.
Der Voxcaster ist mir zu ruhig für den Tumult der da draußen abgeht. Ich schaue nach. Der Kanal stimmt. Es muss eine geheime Frequenz geben die mir nicht mehr bekannt ist. Wie sonst können sich so viele Truppen organisieren?
Mein essen ist fertig. Ich nehme mein Essbesteck und beginne zu speisen es ist eine Nudelsuppe geworden. Vielleicht ist es meine letzte Mahlzeit? Wer weiß schon wann der Angriff beginnt. Kunden werde ich wohl keine mehr bekommen in nächster Zeit. Zum Glück hat Sven mir viel Essen mitgebracht, so komme ich wenigstens noch eine oder zwei Wochen hin wenn ich es mir einteile.

Die Sonne steht schon hoch am Himmel als ich endlich nach langem warten doch noch Kundschaft bekomme. Es ist Arminka.
"Moin Minka. Was kann ich für dich tun?"
"Hallo Hannes, was zur Hölle auf Erden machst du noch hier? Es wurden doch alle evakuiert. Heute morgen erst. Hast du das nicht mitbekommen?" Er klingt hektisch.
"Das habe ich sehr wohl mitbekommen. Aber im Vox war nichts zu hören da ist alles still. Was geht hier vor sich?" Frage ich Sie.
"Wir rüsten uns für eine Invasion auf. Wir Soldaten wissen nicht was kommt. Die Frequenz wurde geändert aber nur die, die einen Voxcaster tragen wissen sie. Was wir wissen ist das es was großes wird und wir wohl nicht genug Munition bekommen werden bis es beginnt. Das ist das gute daran das du noch da bist. Ich brauche alles an Magazinen die du für ein Lasergewehr noch hast. Ich will wenigstens meine Einheit versorgen."
Viel habe ich nicht mehr von der gewünschten Ware. Auch ich habe lange keine Lieferung mehr bekommen.
"Das kannst du alles haben, aber hast du auch genug Geld dafür?" Frage ich Minka. Sie hatte nie viel Geld, der Sold ist gering. Meistens bezahlt sie mit Essen aber das brauche ich im Augenblick nicht meine Vorräte sind noch voll.
"Wir haben unseren ganzen Sold zusammen gelegt. Vor dem was kommen soll wird uns Geld nicht retten sondern nur unser Lasergewehr." Minka legt mir ein Säckchen mit vielen Münzen auf den Tisch. "Verkaufst du sie noch zum üblichen Kurs? Dann sollte es für 20 Magazine reichen wenn du noch so viele hast."
Ich zähle die Magazine nach. "22 Stück habe ich noch. Angesichts der Situation verkaufe ich sie nur dir zum normalen Kurs."
"Ich würde alle nehmen, wenn du für die letzten beiden etwas anderes als Geld nehmen würdest. Ich kann dir Essen und meine Koppel mit Trinkflasche und Messer anbieten."
Arminka ist verzweifelt das merkt man ihr an. Die Angst vor dem Unbekannten steht ihm ins Gesicht geschrieben. Ich nehme den Deal an. Das Essen reicht wieder für einen Tag mehr und die Koppel mit zubehör ist doppelt so viel Wert wie zwei Magazine. Minka verabschiedet sich schnell und ist auch schon wieder weg. Vermutlich auf dem weg zu ihrer Truppe.

Der restliche Tag ist ruhig. So ruhig es eben in der Kriegsvorbereitung nunmal sein kann. Überall werden Schützengräben rund um den Außenposten gegraben, die Kriegsmaschinerie wird geschweißt und vermietet. Ich kann nicht mehr machen als meine Waffen zu Ölen, sie zu laden und auf alles vorbereitet zu sein. Wenn der Krach nicht wäre, könnte man meinen es ist der friedlichste Platz auf Debola.

Langsam geht die Sonne unter. Zeit für mich, meinen Laden zu schließen und zu verriegeln. Ich lasse die Rollläden runter schnappe mir meinen Wasserkanister. Wie jeden Abend werde ich mir Wasser holen. Man weiß nie was kommt. Alles verläuft normal bis ich wieder zurück komme. Mir ist auch niemand begegnet. Diese Nacht werde ich meinen Container nicht schließen und auch das Vox bleibt an. Man kann nie wissen. Auch Emma bleibt in ihrer Stellung auf der Luke. Ich will auf alles vorbereitet sein.
Die Sonne ist bereits vor einer Stunde untergegangen. Ich errichte mein Nachtlager und lege mich schlafen.


Kapitel 2 Der Anfang vom Ende?

Die Nacht war kurz. Lautes Donnern reißt mich aus dem Schlaf. Es ist noch dunkel draußen. Aber irgendetwas blitzt im Norden immer wieder auf und macht die Dunkelheit zu nichte und erhellt alles. Ich springe von meinem Feldbett auf und renne nach draußen. Das Donnern scheint noch weit entfernt zu sein und es fallen glühende Dinge vom Himmel. Doch auch das scheint in weiter Ferne zu sein. Ich höre Tumult. Die Imperialen Knights werden angeworfen, Panzermotoren dröhnen und Turbinen der Flieger laufen an. Geht es jetzt etwa los? Ich sehe Soldaten in den Gräben in Deckung gehen. Auch Minka mit ihrer 101en Cadianischen Einheit ist mit in der ersten Reihe. Ich drücke ihr und allen die hier sind die Daumen das sie diesen Angriff überleben. Natürlich auch mir. Aus Gewohnheit öffne ich wieder die Rollläden. Aber auch um aus dem Laden heraus Granaten werfen zu können oder zu schießen.
Immer seltener erscheinen die Blitze und immer weniger wird das Donnern.
Und dann plötzlich Stille.
Was um alles in der Welt war das? Was kommt auf uns zu?
Es ist dunkel in der Ferne. Außer den Motoren der imperialen Fahrzeuge ist nichts zu hören.
Das kann nicht nur ein Naturschauspiel gewesen sein. Deswegen fährt die Regierung nicht so groß auf und evakuiert die wichtigste Promethium Produktion. Haben sie sich getäuscht? Die Unsicherheit ist zu spüren.
Stille. Aus dem Norden ist nichts mehr zu hören. Es ist immer noch dunkel. Bald müsste die Sonne aufgehen, dann sehen wir vielleicht was das war. Welcher Angreifer sollte mitten in der Nacht so ein Getöse veranstalten und ist dann vollkommen still. Ist das eine neue Taktik oder garkein Angreifer? In einer Stunde wissen wir mehr. Selbst die Suchscheinwerfer der Panzer sehen nichts. Auch ihre leuchtweite ist begrenzt. Ich koche mir einen Kaffee und baue mein Nachtlager ab. Schlafen werde ich jetzt eh nicht mehr können. Ich packe gerade mein Feldbett in die Kiste, da fällt mir eine Schachtel Zigaretten ins Gesicht. Früher habe ich mal geraucht aber das ist lange her. Warum nicht denke ich mir so und zünde mir eine an während ich meinen Kaffee genieße.
Es ist als würde die Zeit bis zum Sonnenaufgang nie vergehen. Mittlerweile vernehme ich auch Stimmen aus dem Schützengräben. An manchen Stellen wird sogar gelacht. Ob das so gut ist wenn sie es so locker nehmen? Ich glaube noch nicht an den Frieden der da im Dunkeln auf uns wartet.
Was treibt sich da draußen rum? Ich kenne keine Armee die diese Taktik anwenden würde und beim Imperator ich habe schon gegen viele gekämpft.
Sind es vielleicht Necrons? Sie könnten vielleicht vom Promethium profitieren und wurden lange nicht mehr gesehen. Lange war es ruhig um sie. Keine Angriffe mehr seid mindestens 10 Jahren. Sie leben am Rand der Galaxie vor sich hin. Sie könnten Promethium gebrauchen den meines Wissens gibt es da keine großen vorkommen mehr seid das Imperium dort alles abtransportiert hat. Ich zerbreche mir den Kopf über das was kommen wird.

Der erste Sonnenstrahl kommt langsam über die Steppe. Ein lautes Stampfen ist zu vernehmen. Motoren heulen in der Ferne auf und lautes Kriegsgebrüll von tausenden beginnt. Man sieht eine Silhouette aber ich kann nicht deuten was es ist. Ich sehe großes Kriegsgerät und Flieger die darüber Kreisen. Große Rauchwolken begleiten diese Armee.
Plötzlich ein lautes, Markerschütterndes Brüllen. Danach Stille. Kein Kriegsgebrüll, kein Stampfen. Noch nie habe solch ein Schrei gehört. Was für eine Kreatur ist das? Es war nichts mechanisches, dazu war es zu organisch. Aber es muss riesig sein. Welche Armee führt solche Riesen in die Schlacht? Immer noch bin ich ratlos. Auch die Verteidiger von Crown 4 scheinen nicht zu wissen was da kommt. Man merkt die Anspannung.
Mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel.
Eine Truppe Wulfen marschiert an meinem Laden vorbei. Komisch sehen sie aus. So halb Mensch halb Wolf. Ich habe echt schon viel gehen aber das ist auch mir neu. Sie stoppen. Der Leader tritt aus der Reihe und kommt zu mir herüber.
"Was macht ein Zivilist noch hier? Es sollten alle ausgeflogen werden!"
"Mein Name ist Hannes und ich fliege nicht ohne meinen Container. Ich habe meinen Abtransport selber organisiert. Bis dahin was kann ich für sie tun?"
"Mein Name ist Rendall, Leader der Wulfen. Es wird hier gefährlich. Der Abtransport könnte zu spät kommen wenn es nicht bald geschieht."
"Das kann dauern bis die kommen. Die Transporter sind alle belegt wegen der Evakuierungen. Irgendetwas überfällt ja sämtliche Außenposten." Sage ich mit fröhlicher Stimme zu dem offensichtlich etwas verwirrten Mann. "Was kommt denn auf uns zu? Sind es die Tyraniden, die Necrons, die Death Guard oder gar was noch bisher unbekanntes?" Frage ich Rendall.
"Wir dürfen keine Informationen an Zivilisten raus geben. Wir haben nicht damit gerechnet, dass Zivilisten das zu Gesicht bekommen. Ich sehe ihr habt ein Voxcaster." Sagt Rendall mürrisch.
"Ja den habe ich. Aber der ist nicht zu verkaufen. Der dient meiner Kommunikation und der Informationsbeschaffung." Ich lächle mein Gegenüber an. Vielleicht wird er dadurch ja lockerer.
"Zivilisten dürfen in diesen Tagen keinen Voxcaster besitzen. Wir müssen ihn wohl beschlagnahmen."
Ich zünde mir eine Zigarette an und schaue dem Wulfen Leader lächelnd in die Augen. "Dann steht er für sie zum Verkauf. Für 150 ist es euer. Soll ich ihn einpacken?"
Rendall scheint zu merken das ich mit ihm spielen will. Sein Gesicht wird merklich rot. Ein zweiter aus dem Trupp kommt zu uns. "Rendall wir müssen weiter. Lass ihm das Scheiß Ding doch. Wenn er denkt das es ihn rettet soll der alte das behalten. Wir sind nicht hier um uns mit Zivilisten zu streiten."
"Du hast Recht. Warum ärgere ich mich mit sowas rum." Er dreht sich wieder zu mir, schaut mich einfach nur an und winkt dann ab und geht weiter. Komische Typen diese Space Wolfes. Verstehen aber auch keinen Spaß. Aber immerhin konnte ich meinen Voxcaster behalten. Zu lange ist er schon in meinem Besitz. Er hätte wenigstens mal die geheime Frequenz sagen können.
Ich nehme mir ein Fernglas aus der Auslage und versuche zu erkennen was da kommt.
Nichts. Nur eine riesige Staubwolke ist zu sehen. Und Flieger, aber was für Flieger sind das? Sie kreisen über der Wolke.
Diese Armee ist mindestens noch einen Tag entfernt. Unglaublich wie laut sie sein kann auf diese Entfernung.

Es ist später Nachmittag und alle Einheiten sind in großer Aufregung. Man kann beobachten wie die Staubwolke immer näher kommt. Ich sehe immer noch die Flieger Kreisen. Immer wieder verschwinden sie hinter dieser Flut von was auch immer und tauchen dann kurze Zeit später wieder auf. Ich beobachte das schon die ganze Zeit während ich auf einer Munitionskiste rauchend vor meinem Laden sitze.
Das Kriegsgebrüll, die Fahrzeuge, das Stampfen und auch die Flieger werden immer lauter obwohl sie doch noch so weit weg sind. Selbst die Manticore mit ihren Storm Eagle Rockets stehen regungslos auf ihrer Position. Das bedeutet sie haben noch keine Zielreichweite erreicht. Das Warten zehrt an den Kräften. Ob die Imperialen Verteidiger schon wissen was los ist? Wer hier offensichtlich nicht zum Kaffeetrinken vorbei kommt?
Den Blicken der vorbei marschierenden Soldaten zu deuten, wissen sie nichts. Nur soviel das es kein Spaziergang wird. Unglaublich, dass das Astra Militarum immernoch an ihrem 'wir beschützen Crown 4 durch unsere Patrouille' Protokoll festhalten. Das ist ein Ausnahmezustand. Sonst würden vor mir keine Space Wolfes, Adeptus Custodes und Astra Militarum im Schützengraben liegen und hinter mir die Imperialen Knights Stellung beziehen.

Langsam geht die Sonne unter. Wie jeden Abend baue ich mein Nachtlager auf. Diese Nacht sehe ich nichtmal Sinn darin den Rollladen runter zu machen.
Also lege ich mich hin und versuche wenigstens ein bisschen die Augen zu schließen. Lange drehe ich mich hin und her bis ich unter all dem Krach endlich schlaf finde.

Laute Schüsse, Projektileinschläge und dröhnende Motoren in der Luft reißen mich aus dem Schlaf. Es ist stockdunkel. Ich höre Einheiten, die das Feuer erwiedern. Verschwommen kann ich sehen das Treffer gelandet werden. Alle sind in großer Aufruhr. So beginnt es also. Das erste Feuer kommt aus dem Hinterhalt. Unter all dem Krach kann man das laute Brüllen der Piloten hören. Alles was ich verstehen konnte war ein lautes Waaaaaagh!!!


Kapitel 3 Der erste Kontakt

Flieger starten vom Norden aus die Angriffe, fliegen über Crown 4, drehen ab und kommen wieder aus dem Norden.
Orks also greifen uns an. Das war am Kampfschrei der Piloten zu entnehmen.
Doch sie können nicht alleine sein. Dieses organische Gebrüll kann nicht von ihnen stammen. Ich habe von uralten Geschichten gehört in denen es um riesige Squiggoths geht, welche die Orks in die Schlacht führten, aber diese wurden schon seid Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Man vermutet das sie ausgestorben sind. Welches Ungetüm kann dann diesen Krach veranstalten?
Während ich mir Gedanken mache was da noch auf uns zukommt, höre ich das Artillerie Feuer der imperialen Armee. Sie scheinen etwas getroffen zu haben. Trümmer fliegen vom Himmel, Orkische Flüche hallen durch die Luft gefolgt von einer lauten Explosion im Süden.
Ich frage mich ob das eine Ablenkung ist oder ob es nur die Vorhut ist bevor der große Waaagh auf uns treffen wird.
Bald werden wir es wissen. Schließlich geht bald die Sonne auf, dann sieht man mehr. In den suchscheinwerfern ist noch nichts zu erkennen.
Ich bin noch garnicht richtig wach und trinke gerade meinen ersten Kaffee als Minka mich besuchen kommt.
"Hallo Hannes, gut das du noch hier bist. Ich brauche deine Hilfe." Sie klingt panisch.
"Moin Minka, wie kann ich dir helfen? Kaffee?"
"Sonst immer gerne, dass weißt du, aber heute geht das nicht." Sie redet so schnell, dass sich ihre Stimme fast überschlägt.
"Ich brauche Waffen für den Nahkampf. Am besten so viel wie möglich."
"Da habe ich vom Bajonett bis zum Kettenschwert alles da. Aber das kann teuer werden wenn du alles nehmen willst." Auch in der harten Zeit muss ich ja Geschäftsmann bleiben. Von nichts kommt nichts denke ich mir.
"Ich habe im Moment nichts was ich dir anbieten kann. Mein Sold ist verbraucht und meine Einheit ist ausgebrannt. Das einzige was ich dir bieten kann ist mein Wort, alles zu bezahlen wenn das hier vorbei ist." Arminka klingt verzweifelt. Sie weiß genau das es zu einem Nahkampf kommen wird. Gegen Orks ist das nicht auszuschließen.
"Das kann ich nicht machen Minka." Sage ich und nehme einen schluck Kaffee.
"Keiner weiß was da auf uns zukommt. Es sind unsichere Zeiten. Was ist wenn du es überlebst aber ich nicht? Dann hast du dein Leben verteidigt mit Schulden die du nie begleichen kannst. Überlebe ich aber du ,der Imperator möge dich davor bewahren, stirbst, werde ich nicht eine Münze von dir erhalten. Das musst du verstehen. Ich kann hier nichts verschenken. Auch ich möchte leben."
In Minkas Augen ist die Enttäuschung zu erkennen.
"Ich verstehe dich Hannes, aber verstehe mich bitte auch. Die Versorgungsflüge wurden eingestellt. Zu unsicher sind die Flüge hier her und es gibt nicht genug Messer und Schwerter für alle hier. Sie wurden nie gebraucht. Womit sollen wir uns so gegen Spalter und E-Krallen verteidigen? Sollen wir die grüne Flut mit unseren Gewerhschaften in die Flucht schlagen?" Mit einer Träne der Enttäuschung im Gesicht und einem Flehen in der Stimme spricht sie nun zu mir.
"Soweit wird es nicht kommen Minka. Die Custodes und die Space Wolfes werden euch zur Seite stehen. Ich kenne den Krieg, es ist nicht mein erster. Diese grüne Flut und was auch immer da kommen mag wird niemals stand halten gegen das Imperium." Ich versuche sie zu beruhigen. Scheint nicht zu klappen.
"Bewahrt Ruhe und befolgt die Befehle. Die wissen schon was sie da machen." Sage ich ihr im ruhigen Ton. 'Schließlich haben sie sich ihre Positionen teuer erkauft' denke ich mir aber.
"Ich wünsche dir viel Glück weiterhin. Hoffentlich können wir wieder zusammen einen Kaffee trinken wenn all das vorbei ist." Minka ist enttäuscht, dass merke ich sofort. Aber Geschäft ist Geschäft.
"Möge der Imperator uns alle beschützen und uns zur Seite stehen." Antworte ich ihr und hebe zum Gruß meinen Kaffeebecher.
Sie geht. Immer auf der suche nach der nächsten Deckung.
Mittlerweile ist es hell geworden. Abgelenkt durch Minka, habe ich nicht mitbekommen wie in der Ferne nun zu erkennen ist, was da kommt.
Ich sehe riesige Maschinen, das müssen sogenannte Stompa sein. Kleinere Maschinen, das müssen Gorka oder Morkanauten sein. Und das nicht wenige. Meine Augen müssen jetzt riesig sein. Vor diesen Maschinen eine unbeschreiblich große Menge an Fahrzeugen aller Art und eine noch größere Menge an Boyz. Zumindest hoffe ich das es Boyz sind und keine Nobs. Diese sind viel zäher als Boyz und schlagen auch stärker zu. Das wird kein Kindergeburtstag was da auf uns zukommt. Aber was ist das, dass da zwischen den Stompas läuft? Die Bewegungen sind deutlich runder und fließender als die der ganzen zusammengeschusterten monströsitäten die da sonst so rum laufen.
Ich nehme meinen Feldstecher aus der Auslage und setzte ihn mir ins Gesicht.
Mir entgleist einfach alles.
Das was ich da sehe lässt mich erzittern. Noch nie haben meine Augen das erblickt.

Gargantuan Squiggoths.
Größer als normale Squiggoths.
Brutaler als normale Squiggoths.
Und ganz offensichtlich nicht ausgestorben.
Wie haben sie diese Monster hier her gebracht?
Wo haben sie die her?
Während ich mir all die Fragen stelle tauchen plötzlich vor mir wie aus dem nichts Grotze auf. Grotze sind die schlimmsten Orks. Noch unberechenbarer, irrer und mindestens genauso brutal wie Boyz. Sie sind mindere Orks welche sich im Kampf beweisen wollen.
Vor Schreck lasse ich mich zu Boden fallen. Ganz in der Hoffnung das sie mich nicht gesehen haben.
Ich kann ihr Gebrüll direkt vor meinem Container hören, aber verstehen was sie brüllen kann ich nicht.
Leise robbe ich zum Ausgang meines Containers. Ich muss nur bis zur Emma kommen. Die wird mich retten.
Die Grotze scheinen nicht bemerkt worden zu sein von der Armee. Sie stehen vor meinem Laden und scheinen auf orkisch zu diskutieren. Jedenfalls klingt es so.
Zoll für Zoll komme ich meinem Ziel immer näher. Ich bin schon an der Kante zur Luke angekommen.
Offensichtlich wohl immernoch unbemerkt.
Mit einem großen Satz springe ich auf und erreiche Emma. Die Handgriffe sitzen. Einschalten, Nachladen und Zielen. Es sind mindestens 20 bis 30 Stück vor mir.
Ich drücke ab. Jeder Schuss ein Treffer. Sie platzen auf wie rohe Eier. Überall spritzt Blut. Schüsse der Donnerbüxen fliegen mir um die Ohren. Ich dachte immer die sind besser im schießen. Nach jedem geplatzten Grot werden sie sichtlich panischer. Noch vier, noch drei, noch zwei und jetzt ist es noch einer. Und jetzt streikt Emma. Das kann doch nicht wahr sein.
Brüllend kommt der letzte übrig gebliebene Grot auf mich zugerannt. Todesmutig wie mir scheint. Ich greife nach meinem Kettenschwert. Ich bin bereit diese kleine grüne Bestie zu besiegen.
Das grüne Wesen springt auf mich zu, brüllt und holt mit seiner donnerbüxe zum Schlag aus.
Zack. Tod.
Ein Schlag mit dem Schwert hat ausgereicht um dieses Ding zerteilen. Das ging schnell.
Na toll. So wie es jetzt vor meinem Laden aussieht kommt bestimmt keiner mehr gerne her. Und wie ich erst aussehe. Der letzte Grot hat sich komplett über mir verteilt. Überall diese Innereien. Ich befreie mich von den letzten Überresten, gehe in meinen Container und gieße mir einen Kaffee in den Becher.


Kapitel 4 Der große Krieg

Immernoch verdaue ich den ersten Feindkontakt, das Gesehene was kommen wird.
Dem Krach und der Hektik zu folge müssen noch mehr Truppen Grotze angekommen sein. Die zweite Vorhut nach den Fliegern.
Überall sind Schreie zu hören. Sowohl von Orks wie auch von den Verteidigern. Mit dieser Masse an Angreifern hat hier wohl keiner gerechnet. Das schüchtert ein. Ich trinke meinen Kaffee aus und mache mich bereit. Ich suche meine eiserne Reserve an Munition aus meiner Kiste. Ganz unten liegt noch meine gute alte Schrotflinte, welche ich vor langer Zeit mal von Gregor bekommen habe als dank für die gute Versorgung. Schnell noch nachladen dann werde ich sie bei Emma platzieren. Die Landminen aus der Auslage noch schnell um meinen Container legen, dann sollte ich mich mit allen Mitteln die mir zur Verfügung stehen verteidigen können. Ich bin soweit. Die Orks können kommen. Ungeduldig warte ich an meiner Laserkanone auf den Feind.
Überall Blitze. Orktruppen fallen wie Regen vom Himmel. Schüsse schlagen überall auf Crown 4 ein. Die ersten Einheiten des Feindes haben die Schützengräben erreicht. Das Gemetzel ist groß.
Meine Gedanken sind bei all den Soldaten dort.
Hinter mir höre ich wie Raketen abgefeuert werden um die Stompa zu stoppen. Hin und wieder trifft auch mal eine. Aber auch hier explodiert einfach viel. Das wird einen großen Verlust auf beiden Seiten geben. Plötzlich rennt ein kleiner Trupp Boyz um die Ecke.
Sie sehen mich und eröffnen sofort das Feuer. "Nicht mit mir ihr Xenosabschaum!" Schreie ich ihnen entgegen und unter lautem Gebrüll meinerseits beginnt Emma einen nach dem anderen zu zerfetzten. Es sind sehr viele und sie rennen auf mich zu. Schnell greife ich zur Schrotflinte. Lautes Knallen schallt aus dem Lauf. Und wieder fliegen fetzten aus grüner Haut, rotem Blut und Eingeweiden durch die Gegend.
Eine Explosion, so laut das ich kurzzeitig nichts mehr höre, ertönt. Orks fliegen durch die Luft. Sie haben eine Mine erreicht. Noch drei Stück sind am Leben. Die schaffe ich auch noch.
Das Kettenschwert ist schnell gezückt.
Ich zerhacke sie mit jeweils einem Schlag. Die halten echt nichts aus. Wie konnten diese Kreaturen nur Kriege gewinnen frage ich mich.
Überall Explosionen auf beiden Seiten. Ich sehe wie ein Battlewagon vollgepackt mit Orks direkt vor dem Graben. Sie fliegen durch die Luft, rapeln sich wieder auf und beginnen zu kämpfen.
Space Wolfes prügeln auf sie ein. Die Verteidigung scheint gut zu funktionieren. Dieses grüne Pack fällt wie tote Fliegen. Jetzt muss man sich nur noch um diese Riesen kümmern. Die Infanterie ist zwar zahlreich und es kommen immer mehr, aber es scheinen leichte Ziele zu sein.
Mittlerweile sieht man nur noch grün im Norden. Sie scheinen immernoch Nachschub zu bekommen. Die Custodes fliegen mit ihren jetbikes über das Feld und versuchen es auszudünnen. Scheint ja nicht so gut zu klappen. Immer wenn sie eine Lücke in den grünen Teppich reißen, füllt sich das Loch schnell wieder.
Laute Schreie vernehme ich auf beiden Seiten. Panzer fahren an mir vorbei und pressen die Leichen der Grotze und der Orks in den Boden.
Der Krach ist unbeschreiblich. Immer lauter werden die Kriegsmaschinen der Pilzkreaturen. Man kann ein leichtes erzittern des Bodens vernehmen. So groß und schwer sind diese Möchtegern Göttergötzen. Aber so groß sie sind, so tödlich sind sie auch.

Es ist später Nachmittag, als die Stompa Crown 4 erreichen. Die Kämpfe sind schon den ganzen Tag im vollen Gange.
Lange sah es gut aus für uns.
Der Abschaum wurde lange zurückgedrängt. Doch mittlerweile zieht sich der Kreis enger um uns. Gegen Mittag wurden wir umzingelt. Ich sehe rund um den Außenposten nur noch Grün. Immer weiter drängt die grüne Flut die Verteidiger zusammen.
Seid einiger Zeit fliegen auch keine orkischen Flieger mehr. Haben sie keine mehr? Ist ihnen der Treibstoff ausgegangen? Oder ist das wieder eine verrückte Taktik?
Vielleicht habe ich ja Glück und es kommen wieder Versorgungsflieger. Das wird der einzige Weg sein hier noch lebend raus zu kommen.
Immer weiter treiben die Stompa die Imperialen Knights und die Truppen zurück.
Langsam geht auch die Sonne unter und die Chancen stehen eher schlecht für uns.
Ich musste zusehen wie ein Gargantuan Squiggoth eine ganze Einheit mit einem Bissen verschlungen hat. Einfach grausam.
Ich frage mich wann sich das Imperium geschlagen geben wird. Oder haben sie insgeheim schon aufgegeben? Sie kämpfen schon den ganzen Tag ohne Pausen, neue Männer kommen nicht. Wir sind auf einem verlorenem Posten. Früher hätte man schon viel eher einen taktischen Rückzug angeordnet. Heute mit diesen untalentierten Strategen kämpft man aus dickköpfigkeit bis zum letzten Mann. Ich hätte die Einheiten schon längst abgezogen und wäre mit neuer Stärke hier wieder einmarschiert. Aber nichts. Kein Rückzug, kein aufgeben.
Immer näher kommen die Panzer, die Einheiten und die Soldaten. Wenn das so weiter geht werde ich hier draufgehen und mein Container wird in die Hände dieser grünen Barbaren fallen. Das will ich mir garnicht vorstellen.
Mittlerweile ist die Sonne untergegangen, doch die Scheinwerfer erhellen die Nacht.
Plötzlich ertönt mein Voxcaster.
"Hier Transporteinheit 428! Hier Transporteinheit 428! Hannes? Hörst du uns? Wenn du noch am Leben bist gib ein Zeichen!"
Wie von Sinnen renne ich zum Vox.
"Ich bin hier! Vigus bist du es?"
"Dem Imperator sei dank. Du lebst noch. Wie geht es dem Container? Ist er transportfähig? Wir kommen um dich zu holen." Die Stimme von Vigus klingt erleichtert.
"Der Container ist in 2 Minuten Abholbereit. Ich muss nur die Rollläden runter lassen, Emma einpacken und die Luke schließen."
"Wir kreisen hier in einer beachtlichen Höhe. Sieh zu das du dich beeilst. Und gib eine Position durch wo wir dich genau finden. Wir haben nur einen Versuch für den Anflug."
Klare Worte von meinem alten Kumpel. Wir waren früher in der gleichen Einheit, haben viel gemeinsam durchgemacht und zur gleichen Zeit ausgestiegen. Vigus hat einen alten Transporter billig gekauft und macht nun versorgungsflüge für das Imperium oder wer ihn gerade braucht.
Ich sehe mich um. Da liegt noch eine Signalpistole. Schnell schließe ich die Rollläden.
Als ich zu Emma hinaus trete sehe ich wie nah die Orks schon gekommen sind. Ich packe mir die Laserkanone und befördere sie mit Schwung in meinen Laden.
Mit meiner Schrotflinte und der Signalpistole bewaffnet schließe ich von außen den Container.
Schnell klettere ich auf ihn. Hebe die Pistole in die Luft und drücke ab. Ein hell leuchtender Feuerball fliegt direkt in den Nachthimmel. Ich weiß ganz genau das jetzt der gefährlichste Part beginnt. Ich mache alle auf mich aufmerksam. Hoffentlich hat Vigus das gesehen. Sonst bin ich tot.
Ich schaue dem Feuerball hinterher. Erwartungsvoll. Mit Hoffnung auf einen Ausweg im Herzen.
Plötzlich ein im Sturzflug herabdonnernder Transporter. Es ist Vigus. Ich erkenne diesen fliegenden Schrotthaufen mit aufgepinselten Flammen aus tausenden wieder.
Kurz vor dem Aufprall auf den Boden bremst er ab. Der Flieger steht perfekt zum Anhängen des Containers. Schnell helfe ich beim einhängen der Transportseile.
Als alles wirklich sicher und fest ist springe ich in den Transporter und schon steigt er senkrecht in die Luft.
Ich schaue nach unten und sehe wie aus dem grünen Ring nun ein geschlossener Teppich geworden ist. Kein Loch, keine Verteidiger mehr. Ich werde noch lange an all die Soldaten denken die hier gefallen sind.
"Wohin darf es gehen?" Vigus schaut mich fragend an.
"Nur noch weg von hier!"